Bergkirche "Maria Zell"



Die Wallfahrtskirche "Maria Zell" steht westlich von Kirchenthumbach auf einer Anhöhe, im Volksmund „am Berg“ genannt. Sie ist von mächtigen Lindenbäumen umgeben, die unter Naturschutz stehen.

Einer Erzählung nach reiste im Oktober 1714 der in Kirchenthumbach geborene Schneider Friedrich Eisenhut von Wien nach Graz. Bei einem Überfall rief Eisenhut in seiner Verzweiflung die Gottesmutter Maria an. Er versprach das Bildnis der Gnadenmutter von Maria Zell in der Steiermark abmalen zu lassen und in einer in Kirchenthumbach zu erbauenden Kapelle anzubringen. Daraufhin ergriffen die Räuber die Flucht. Die Geschichte der Bergkirche beginnt also im Jahr 1714 mit der Errichtung einer kleinen Kapelle, die heute als Sakristei dient. Der Grundstein für die heutige schmucke Bergkirche wurde 1753 gelegt, 1760 wurde sie eingeweiht.

Am 10. September 1760 wurde in Regensburg die Zelebrationserlaubnis für die Bergkirche erteilt, aber nicht für die Sonn- und Feiertage, mit Ausnahme des Sonntags nach Maria Geburt. Von dieser Zeit an entwickelte sich die Bergkirche zu einer viel besuchten und geschätzten Wallfahrtskirche. Auch heute noch ist sie den Kirchenthumbachern ans Herz gewachsen und es wird jährlich Anfang September das Bergfest gefeiert. Die Gottesdienste am Vormittag und die abendliche Lichterprozession mit Predigt und Marienfeier sind dabei für die Kirchenthumbacher und viele auswärtige Pilger nicht wegzudenken. Ebenso kann an diesem Tag ein vollkommener Ablass gewonnen werden.

Erwähnenswert ist die barocke Fassade des Gebäudes mit den vier runden Fenstern und der in das Mauerwerk eingesetzten Muttergottesfigur. Beim Betreten der Kirche fällt der Blick sofort auf den imposanten Rokokoaltar, in den die Nachbildung der Muttergottes von Maria Zell integriert ist, sowie auf die Predigtkanzel und die beiden Beichtstühle, ebenfalls im Rokokostil.

Flankiert wird der Altar vom Heiligen Georg und vom Heiligen Florian. Zwei Großbilder an der Decke stellen das Geschehen von 1714 und die Einweihung im Jahr 1760 dar. Vierzehn Bilder bringen die Verehrung der Gottesmutter durch Symbole aus der Lauretanischen Litanei gut zum Ausdruck. In zwei Nischen im hinteren Teil der Kirche stehen Statuen der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu und der unbefleckten Mutter Gottes.

Natürlich ist unsere Bergkirche als Hochzeitskirche sehr beliebt.

Der Kreuzweg über den Berg hinauf wurde 1853 errichtet. Mit den Kreuzwegstationen wurde auch die im Jahr 1765 begonnene Lindenallee erweitert.
Nach einer größeren Renovierung im Jahr 1958 wurde dann 1996 und 1997 die Kirche sowohl außen als auch innen wieder auf Hochglanz gebracht.
 

Wie viele Gebete aus bedrängten Herzen werden wohl in dieser Kirche schon zu Gott empor gestiegen sein, wie viel Not mag dort Maria zu Füßen gelegt worden sein? Aber wie viel Kraft und Vertrauen werden sich Menschen hier auch schon geholt haben und immer noch holen! Wir wissen sicher, dass Gott uns überall umgibt und für uns da ist. Wir Menschen haben aber auch ein Gespür dafür, dass an bestimmten
Orten, wie diesem, die Nähe und Hilfe Gottes besonders erfahrbar ist. Dies ist in unserer geschätzten und geliebten Bergkirche, vor allem auf die Fürsprache der Mutter Gottes, unserer Mutter, besonders spürbar.
 

Möge die Mutter Gottes ihre schützende Hand über uns alle ausbreiten wie wir im bekannten Lied singen:

„Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus,
lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn.
Patronin voller Güte, uns allezeit behüte."