Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt"


Baugeschichte
Unter Pfarrer Adolf Schultes wurde die jetzige Pfarrkirche nach Plänen der Regensburger Architekten Hans Beckers und Josef Lorenz erbaut. Am 8. Oktober 1972 erfolgte die Grundsteinlegung.
Die Konsekration der neuen Pfarrkirche vollzog Bischof Dr. Rudolf Graber am 26. Mai 1974. Markant sind die vier Wasserspeier an den zusammenfallenden Dachschrägen. In der Mitte des Kirchendaches steht ein kupfernes Kreuz mit einer Höhe von 3 m. Die Innenmauern bestehen aus dezent strukturiert gemauerten Klinkersteinen, die geschlemmt und weiß gefasst wurden. Die Decke ist mit Holz verkleidet.

Auf der Basis eines kreuzförmigen Grundrisses mit konisch verlaufenden Kreuzarmen wurde ein Zentralraum geschaffen, der der neu ausgerichteten Liturgie entsprach und auch heute noch überzeugt. Der Boden aus Jura Marmor hat zum Altar hin ein Gefälle, das eine gute Sicht ermöglicht. An der Südseite befindet sich der Sakristeianbau.

Die letzte Innenrenovierung fand 1993 statt. 1998 wurde die Außensanierung der Pfarrkirche vollzogen.

Im freistehenden Kirchturm mit kupfernem Giebeldach und einer Höhe von 38 m hängen vier Stahlglocken der Gießerei „Bochumer Verein“ aus dem Jahr 1950: „St. Maria“ (Schlagton e`), „St. Josef“ (Schlagton g`), „St. Sebastianus“ (Schlagton a`) und ein Neuguss aus dem Jahr 1953: „St. Laurentius“  (Schlagton c``).

Auf dem im Zuge der Sanierung des Marktes 2010/2011 neu entstandenen Kirchplatz, der sich durch seine gewaltige Treppenanlage zum Markt hin öffnet, steht an der Westfassade der Pfarrkirche seit 1974 eine um einen Sockel aus Beton erhöhte barocke Muttergottesstatue („Frauenbild“) aus dem Jahr 1719, die 1984 renoviert wurde.

Ebenfalls von Bedeutung für das pfarrliche Leben ist die jährliche Wallfahrt nach Gößweinstein, die erstmals im Jahre 1654 erwähnt wird. Sie findet am Dreifaltigkeitssonntag statt.



Ausstattung
Altar, Ambo, Taufstein, Sedilien, Kredenz, Apostelleuchter, Konsolen und Weihwasserbecken aus Kelheimer Auerkalkstein wurden von dem Bildhauer Hans Wurmer in Hausen bei Kelheim geschaffen. Auf dem Taufstein befindet sich ein Bronzedeckel mit seinem zerklüfteten, das Chaos andeutenden Kreuz, das ein Bergkristall als Zeichen des in der Taufe neu geschenkten Lebens krönt. Die ebenso von ihm entworfene Tabernakelstele aus Auerkalkstein mit goldenem Band trägt den Tabernakel aus zaponierter Bronze mit einem Bergkristall und links und rechts jeweils einen dreiarmigen Bronzeleuchter. Auf der Vorderseite des Altars sind reliefartig ein Kreuz, zwei Tauben und die eucharistischen Symbole Trauben und Ähren zu erkennen. Die kupferbeschlagenen Kirchentüren von Hans Wurmer zeigen in abstrakter Form die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer.

Die beeindruckenden Kirchenfenster entwarf der Kunstmaler Erich Horndasch aus Stammham bei Marktl. Die Glaserarbeiten wurden von der Firma Ludwig Höller, Eschenbach, ausgeführt. Das Bildprogramm bezieht sich auf Maria und ihre Stellung im Heilsplan Gottes. Das Fenster in der Altarwand ist in den Farben Mariens gehalten: Im marianischen Blau durchscheint transzendent Christus als aufgehende Sonne in höchster Strahlkraft gelber und roter Farben. Im Nordfenster sind in zwei Medaillons die Verkündigung der frohen Botschaft an Maria und die Geburt Christi auf dem Untergrund der Wurzel Jesse dargestellt. Das Fenster auf der Südseite zeigt die schmerzhafte Muttergottes im Schatten des Kreuzes. Doch leuchten hinter ihr bereits die strahlenden Zeichen der Auferstehung auf. Als Braut des Heiligen Geistes wird Maria im Westfenster gezeigt. Am Pfingsttag erschien der Geist Gottes in Sturm und Feuerzungen über Maria und den Jüngern und sendete sie hinaus in die Welt.

An den Wänden befinden sich die vier Evangelisten und über dem Altar eine Kreuzigungsgruppe, die aus der Vorgängerkirche stammen. Die Muttergottesstatue (Kopie einer gotischen Statue im Kloster Plankstetten) wurde 1977 geschaffen. 2004 wurde die neue Statue des Hl. Josef aufgestellt. Schließlich erfolgte 2013 die Wiederaufstellung der Christkönigsfigur, gefertigt 1935 von Bildhauer Max Roider aus Regensburg, die bereits in der alten Pfarrkirche stand.

Der Kreuzweg des Kölner Künstlers Egino Günter Weinert mit seinen 15 Stationen – die 15. Station zeigt die Auferstehung – kam 1977 in die Kirche. Die Bildmotive sind farbig in Emaille gebrannt und von einem Bronzerahmen umgeben. Die ersten 13 Stationen durchzieht ein grünes Band, das die Hoffnung auf Erlösung symbolisieren soll.

Die neue Orgel der Firma Kubak aus Augsburg mit 23 klingenden Registern wurde am 25. Januar 2009 eingeweiht. Der Orgelprospekt fügt sich vortrefflich in den Raum und vor allem in das hintere Kirchenfenster ein.


Würdigung
Nach der Vollendung der Pfarrkirche würdigte Albert Panzer treffend „ihre absolute Liturgiebezogenheit, die theologisch eindeutige Bauidee und die Einbeziehung des Lichts als eines konstitutiven Bauelements. Schon die bauliche Anlage der Kirche in Kreuzform verweist auf die Mitte der christlichen Botschaft. Auch der Raum ist auf eine Mitte-Wirklichkeit des Glaubens hin konzipiert: die eucharistische Feier von Tod und Auferstehung des Herrn. Die leicht ansteigenden Bankreihen, amphitheatralisch angeordnet, geben den Blick auf die Stätte der gottesdienstlichen Feier frei. Gemeinde entsteht.“